It’s a mobile World
Das Smartphone gilt mittlerweile als Standardreliquie unseres Alltagslebens. Rund 2 Milliarden Menschen weltweit besitzen eines. Tendenz klar steigend: Statistiker schätzen, dass bis 2020 70 % der Erdbewohner ein Smartphone besitzen werden. Diese Entwicklung stellt besonders für den Handel sowohl Chance als Herausforderung dar. Als erste große Antwort auf den rasanten Fortschritt in der Informations- und Kommunikationstechnologie etablierte dieser in den frühen 1990er Jahren E-Commerce. Die Geburtsstunde von Onlineshops und virtuellen Marktplätzen.
Saßen wir in einem Moment noch gebannt am Schreibtisch vorm Computer, um bei Amazon und Co. das heißbegehrte neue Bekleidungsteil zu ergattern, so finden wir uns schon im nächsten Moment gemütlich am Sofa, mit unserem Smartphone in der Hand die beliebtesten Online-Shops durchforstend, wieder. Apropos: 84 % unserer deutschen Nachbarn zücken ihr Smartphone am liebsten dann zum Online shoppen, wenn sie zu Hause sind – 47 % am Arbeitsplatz (dies höchstwahrscheinlich in der wohlverdienten Pause).
Smartphones – Möge die Macht mit uns sein
Mit zunehmender Smartphone-Durchdringung und dem wachsenden Selbstverständnis der Konsumenten, immer und überall auf Informationen jeglicher Art zugreifen zu können, rückte Mobile Commerce stärker in den Fokus des Marktes. Und der Onlinehandel im mobilen Bereich boomt (s. Infografik). Laut einer Untersuchung von Criteo werden weltweit 34 % aller E-Commerce Transaktionen via Smartphone oder Tablet getätigt. Zudem verzeichnet der M-Commerce Sektor enorme Gewinnzuwächse. Eine internationale Studie von deals.com meldet eine Steigerung der M-Commerce Einnahmen von 7,2 Milliarden Euro im Jahr 2014 auf 14,6 Milliarden Euro allein in diesem Jahr.
Spätestens nach der Ergebnisveröffentlichung zahlreicher Studien, die sich mit dem Erfolgsphänomen „Mobile Commerce“ beschäftigt haben, sollte der Handel seinen Strategie-Kompass neu kalibrieren, sofern dies nicht bereits geschehen ist. Eine aktuelle Studie des E-Commerce Dienstleisters Shopmacher ergab jedoch, dass so einige Unternehmen den Einzug in die Mobile-Ära verschlafen haben. Lediglich die Hälfte der untersuchten 143 Online-Shops der größten Textileinzelhändler Deutschlands ist für die Nutzung auf mobilen Endgeräten ausgerichtet – 2 % mehr als bei der letzten Erhebung 2013. Unvorstellbar in Anbetracht der hohen Wachstumsraten im M-Commerce Bereich.
Mobile Absatzkanäle sind im Grunde unverzichtbar geworden. Und neue Technologien wie Geotargeting und Beacons sollten nicht in den Schubladen Ewiggestriger verstauben. Nicht, wenn man sich im dynamischen Wettbewerbsmarkt erfolgreich behaupten möchte. Shopping via Smartphone und Tablet ist mittlerweile Standard. Preis-/Leistungsunterschiede können bequem und ressourcensparend evaluiert, Rezensionen anderer Käufer sekundenschnell aufgerufen werden. Und das Schöne daran: Egal wo oder wann. Ladenöffnungszeiten spielen keine Rolle mehr. Ein machtvolles und beliebtes Instrument in den Händen des mobilen Konsumenten.
Der Online-Versandhändler Zalando, beispielsweise, verzeichnete im ersten Quartal 2014 noch einen Anteil von 36 % an Transaktionen mittels mobiler Endgeräte, im ersten Quartal 2015 waren es schon 53 % (Quelle: Zalando). Die Tendenz, wohin die Zukunft des Handels führt, ist also klar erkennbar: Mobile Commerce. Unsere technologische Welt ist aber eine sich rasant und stetig ändernde. Folglich steckt der Handel bereits inmitten seiner Zukunft.
Zur besseren Übersicht haben wir in der untenstehenden Infografik einige aktuelle Zahlen, Daten, Fakten zu M-Commerce und der progressiven Mobilität der Konsumenten zusammengetragen.